Die Anlage umfasst einen Doppelschneckenextruder ZSK 26 Mc18, vier hochgenau arbeitende Dosierer von Coperion K-Tron sowie ein Wasserbad, eine Strangabblasung und eine Stranggranulierung von Coperion Pelletizing Technology. Bis zum Verbot von Plastiktüten und Plastikverpackungen in Benin im Juli 2018 hatte der Hersteller aus dem westafrikanischen Land seine Kunststofffolien auf Basis von Polyethylen (PE) gefertigt. Die neue Gesetzgebung zwang ihn dazu, seine Produktion komplett umzustellen. Nach einer erfolgreichen Test- und Trainingsphase im Technikum von Coperion in Stuttgart, wird Asahel Benin Sarl. in seiner Heimat nun mithilfe des ZSK-Doppelschneckenextruders Compounds auf Basis bioabbaubarer Materialien produzieren und diese auf seinen Blasfolienanlagen zu bioabbaubaren Tüten und Verpackungen weiterverarbeiten. Seit letztem Jahr untersagt es das Plastikverbot in Benin, Plastiktüten und -verpackungen aus erdölbasierten Rohstoffen zu importieren, zu produzieren, zu verkaufen oder zu besitzen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Asahel Benin Sarl. für die Herstellung seiner Folien, die vorrangig in Haushaltsprodukten und in Einkaufstüten für Supermärkte ihren Einsatz fanden, sowohl neuwertige PE-Granulate als auch Rezyklat verwendet.
Intensive Tests im Technikum Stuttgart
Durch die Einführung des Gesetzes musste der Blasfolienhersteller seine Produktion radikal umstellen und wandte sich an die Compoundierexperten von Coperion. Schnell entstanden aus diesem Erstkontakt eine partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie in der Folge eine neue Unternehmensstrategie. Zunächst erwarb Asahel Benin Sarl. eine Compoundieranlage im Labormaßstab, um eine biologisch abbaubare Compoundrezeptur auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln, die für die vorhandenen Blasfolienanlagen verwendet werden kann. Die Testanlage umfasst einen Doppelschneckenextruder ZSK 26 Mc18, vier hochgenau arbeitende Pulver-, Granulat- und Flüssigdosierer sowie ein Wasserbad, eine Strangabblasung und eine Stranggranulierung des Typs SP 50. Bevor die komplette Anlage nach Benin geliefert und in Betrieb genommen werden konnte, wurde sie bei Coperion am Standort Stuttgart im Technikum aufgebaut und intensiv getestet.
Vermittlung von verfahrenstechnischem Know-how
Asahel Benin Sarl. konnte während des gesamten Projekts auf das umfangreiche verfahrenstechnische Know-how von Coperion zurückgreifen. Dies bezieht sich sowohl auf die Beherrschung der Komplexität der Gesamtanlage als auch auf das reibungslose Zusammenspiel der Aggregate sowie insbesondere auf die Konfiguration des Doppelschneckenextruders. So stellen beispielsweise Rezepturen mit Stärkeanteil für die Konfiguration der Doppelschnecken eine besondere Herausforderung dar, da der Aufschmelzbereich im Extrusionsprozess sowohl die bioabbaubaren Polymere aufschmelzen als auch die nicht schmelzbare Stärke unter Flüssigkeitszugabe plastifizieren muss.